Schöpfungsverantwortung

Gott sprach: »Lasst uns Menschen machen – unser Ebenbild, uns gleich sollen sie sein! Sie sollen herrschen über die Fische im Meer und die Vögel am Himmel, über das Vieh und die ganze Erde, und über alle Kriechtiere auf dem Boden.« (1. Mose 1,26)

 

Uns Menschen sehen wir als Christ*innen von Gott mit Verantwortung betraut für die Welt, in der wir leben – dass wir sie gestalten und bewahren und in ihr und um ihretwillen für Frieden und Gerechtigkeit eintreten.

Auch wir als Evangelische Pfarrgemeinde Wien-Liesing wollen unseren Beitrag dazu leisten.

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Marlene Erker

Gemeindevertreterin, Evangelische Umweltbeauftragte Liesing

Mail: marlene.erker@chello.at

Bewahrung der Schöpfung durch umweltfreundliche Ernährung – ein Projekt für die Fastenzeit des römisch-katholischen Pfarrverbands KaRoLieBe

Wir teilen das Anliegen des römisch-katholischen Pfarrverbands KaRoLieBe, in der Fastenzeit (evangelisch: Passionszeit) auf einen umweltfreundlicheren Lebensstil aufmerksam zu machen, denn Klima- und Naturschutz sind wichtige Themen unserer Zeit und entscheidend für die Zukunft unserer Kinder.

Ernährung ist dabei ein wichtiges Teilgebiet, denn die brauchen wir natürlich immer, doch sie macht etwa 1/3 unseres ökologischen Fußabdrucks aus. Deshalb wäre es ein guter Beitrag, wenn wir uns – nicht nur, aber gerne auch während eines bestimmten Zeitraums – um eine dauerhafte bessere Essensgewohnheit bemühen.

Unsere jeweilige Ausgangssituation kann dabei verschieden sein. Es ist nicht immer leicht, langjährige Gewohnheiten zu verändern, wie z.B. die traditionelle Ernährung in der Familie. Und es funktioniert vielleicht auch nicht immer, die jeweils optimalen Produkte zu erhalten.

Doch wir möchten es uns bewusst machen, dass es schon zu Verbesserungen führt, wenn wir die für uns individuell möglichen Veränderungen durchführen.

Mögliche Schritte zu einer umweltfreundlichen Ernährung:

Am wichtigsten ist es, weniger Fleisch und sonstige Tierprodukte zu konsumieren.

Großer Fleischverbrauch führt zu zahlreichen Schäden: Tierleid, Verbrauch von importiertem Futter, das zur Zerstörung der Regenwälder führt, Klimaschäden.

Fleischkonsum zu reduzieren nützt auch unserer Gesundheit und tut nicht weh, wenn wir z.B. an einigen Tagen gute vegetarische Gerichte ausprobieren, die uns auch in der Zukunft schmecken. Dabei dienen besonders Hülsenfrüchte wie Bohnen, Linsen, Erbsen und Sojabohnen zur Eiweißversorgung.

Biologische Tierprodukte (Fleisch, Milchprodukte, Eier) zu verwenden ist von Vorteil, da die artgerecht gehaltenen Weidetiere weniger importiertes Futter bekommen und einen positiven Einfluss auf unsere Kulturlandschaften haben können, wie z.B. auf Almen oder Trockenrasen. Doch kann durch diese Tierhaltung keine so riesige Produktmenge hergestellt werden, wie sie heute verbraucht wird.

Beim Konsum von Obst und Gemüse sind regionale, saisonale und biologische Produkte naturfreundlicher, da weniger Energie für Transport- und Lagerung verbraucht wird. Darüber kann man sich mit Saisonkalendern informieren, die im Internet zahlreich zu finden sind.

Diese Produkte stehen teilweise in Supermärkten zur Verfügung, die Herkunft soll angeschrieben sein. Und man erhält sie auch bei den Bauernmärkten am Freitag z.B. in Liesing oder Mauer.

Fairtrade-Produkte sind zu bevorzugen, wenn wir Lebensmittel brauchen, die aus anderen Ländern importiert werden müssen. Es gibt sie teilweise in den Supermärkten und besonders  auch in den Weltläden.

Fische sind zwar gute Nahrung, doch im Meer kommt es permanent zu Überfischungen. Besser und sicherer sind in Österreich biologisch gezüchtete Fische, hauptsächlich die besonders umweltfreundlichen Karpfen, die Forellen und Saiblinge. Beim Bauernmarkt in Mauer bekommt man Fische aus österreichischen Gewässern.

Es ist besser, mit frischen Zutaten als mit Fertigprodukten zu kochen, da deren Bestandteile und ihre Herstellung nicht immer gut nachvollziehbar sind.

Um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, könnten wir den Einkauf gut planen und dabei akzeptieren, dass es kurz vor Betriebsschluss nicht mehr alles gibt und z.B. Brot vom Vortag auswählen. Zu Hause können wir auch Rezepte zur Restverarbeitung benützen oder bei Bedarf unsere Lebensmittel mit befreundeten Nachbar*innen teilen.

Auch unsere Art einzukaufen wirkt sich auf die Umwelt aus:

Wir könnten auch beim Einkauf auf überflüssige Plastikverpackungen möglichst verzichten, indem wir eigene Einkaufstaschen mitnehmen und unverpackte Waren bevorzugen. Die gibt es z.B. in den Bauernmärkten.

Einkaufen zu Fuß, bei Bedarf mit Einkaufswagerl oder mit dem Fahrrad statt mit dem Auto spart Energieverbrauch und dient dadurch dem Klimaschutz.

Wenn viele von uns die ihnen möglichen Schritte zu einem nachhaltigen Lebensstil umsetzen, dann verwirklichen wir zusammen einen wertvollen Beitrag für eine nachhaltige und gerechtere Welt!

Die folgende Liste wird im Laufe der Passionszeit regelmäßig mit neuem Informationsmaterial ergänzt. Die verständlich aufbereiteten, kurzgefassten Dokumente sollen dem Wissenserwerb dienen und Mut machen, einen Teil zur Veränderung beizutragen!

 

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